Argumente für Recyclingpapier
Argumente für Recyclingpapier
Trotz Digitalisierung ist der Gesamtpapierverbrauch in Deutschland konstant hoch bei rund 19 Millionen Tonnen jährlich. Bei den grafischen Papieren – zu denen Büro- und Magazinpapiere gehören – macht sich zwar seit einigen Jahren durch den Trend zur Digitalisierung von Printmedien ein deutlicher Rückgang bemerkbar. Doch die Verbrauchsmengen bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Als bewährtes und sicheres Kommunikationsmittel ist Papier aus dem Alltag nicht wegzudenken. Das papierlose Büro ist mehr Vision als Wirklichkeit. Umso wichtiger ist es, mit Papier bewusst umzugehen und das mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck zu verwenden. Hierfür gibt es viele Labels mit sehr unterschiedlicher Aussagekraft. Nur der Blaue Engel garantiert höchste Standards.
Welche Argumente sprechen dafür, bei der nachhaltigen Papierbeschaffung auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel zu setzen?
Klima und Ressourcen
Die „Aktualisierte Ökobilanz von Grafik- und Hygienepapier“ des Umweltbundesamtes (2022) belegt: „Es ist wesentlich umweltfreundlicher, grafisches Papier aus recycelten Fasern herzustellen, als Primärfasern aus Holz als Rohstoff zu verwenden.“
Bei allen betrachteten Indikatoren schneidet Recyclingpapier besser ab als Frischfaserpapier. Konkret bedeutet das:
Einspareffekte von Recyclingpapier im Vergleich zu Frischfaserpapier
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100 % Holz |
Recyclingpapier mit dem Blauen Engel besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. |
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78 % Wasser |
Recyclingpapier spart in der Produktion im Vergleich zu Frischfaserpapier durchschnittlich 78 Prozent Wasser. |
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68 % Energie |
Recyclingpapier spart in der Produktion im Vergleich zu Frischfaserpapier durchschnittlich 68 Prozent Energie. |
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15 % CO2 |
Recyclingpapier verursacht in der Produktion im Vergleich zu Frischfaserpapier durchschnittlich 15 Prozent weniger CO2-Emissionen. Darüber hinaus trägt Recyclingpapier dazu bei, dass Wälder entlastet werden und somit länger als CO2-Speicher zur Verfügung stehen. |
Der Nachhaltigkeitsrechner der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) vergleicht die ökologischen Auswirkungen von Frischfaserpapier und Recyclingpapier für jeden individuellen Papierverbrauch. So lässt sich aufs Blatt genau ermitteln, wie viel Wasser, Energie und CO2-Emissionen die Umstellung auf Recyclingpapier einspart.
Wald und Biodiversität
Für Frischfaserpapier wird Zellstoff aus Holz benötigt. Die Holzentnahme bedeutet immer einen Eingriff in das Waldökosystem und ist daher mit Risiken für den Verlust biologischer Vielfalt verbunden. Neben der Abholzung naturnaher Wälder werden teilweise auch schnellwachsende Plantagen genutzt. Diese Monokulturen verringern die Biodiversität und sind anfälliger für Waldbrände. Recyclingpapier hingegen trägt dazu bei, die biologische Vielfalt zu erhalten. Durch die Herstellung aus 100 Prozent Altpapier können Wälder spürbar entlastet werden, die einen natürlichen Lebensraum für verschiedene Arten bieten.
Kreislaufwirtschaft
Papierrecycling stellt sicher, dass wertvolle Ressourcen im Wirtschaftskreislauf bleiben und der Abbau neuer Rohstoffe verringert wird. Recyclingpapier mit dem Blauen Engel ist ein Paradebeispiel für gelungene Kreislaufwirtschaft: Es enthält mindestens 65 Prozent mittlere, untere und krafthaltige Altpapiersorten. Das garantiert, dass z.B. Haushaltssammelware wieder zu hochwertigem Recyclingpapier verarbeitet wird. Papier kann zudem weitaus häufiger recycelt werden, als jahrelang angenommen wurde. Das zeigt eine Studie der TU Darmstadt von 2018.
Archivierbarkeit
Recyclingpapier mit dem Blauen Engel ist uneingeschränkt alterungsbeständig und archivierbar. Alle Büropapiere mit dem Blauen Engel erfüllen die ISO 20494 mit den höchsten Anforderungen. Für Druck- und Pressepapiere kann alternativ die höchste Lebensdauerklasse nach der DIN 6738 nachgewiesen werden.
Kosten
Die Preise für Papier unterliegen allgemeinen Marktschwankungen. In der Regel sind Recyclingpapiere mit niedrigen Weißgraden günstiger als Frischfaserpapier. Für eine maximale Kosteneinsparung empfiehlt es sich zudem, verschiedene Angebote zu vergleichen.
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